Eines bleibt bei uns seid langer Zeit jeden Tag gleich:
das Vertrauens- und Aufwärmtraining vor dem Aufsitzen:
das Pferd/Pony wird zuerst auf seiner Schokoladenseite 1-2 Runden geführt, dann auf der Zitronenseite.
Die Handwechsel werden nur in großen Bögen ausführen, also z.B. durch die ganze Bahn wechseln oder eine übergroße Kehrtvorte führen !
1. Nachgurten.
Dann geht es wieder auf der Schokoladenseite mit mind 1 Runde weiter, bei der sanfte Bögen geführt werden, auch gerne über 1-2 Stangen; auf der Zitronenseite sind 2 Runden auf die gleiche Art dran.
Zur Überprüfung des Teams werden Schrittvariationen geführt: Arbeitsschritt, starker Schritt und "Schleichschritt" sowie eine besondere Stangen-Lektion:
Anhalten genau vor der Stange, 3mal tief durchatmen,
Vorderhufe über die Stange setzen lassen, loben, 3mal tief durchatmen,
Hinterhufe über die Stange setzen lassen, loben, 3mal tief durchatmen,
im Arbeitsschritt weiterführen.
Könner machen das nicht nur mit den Hufpaaren sondern auch mal Huf für Huf.
2. Nachgurten
und zur Aufsteighilfe gehen und einparken, dann sanft aufsitzen.
Das Pferd ist nun vorbereitet, hat den Menschen als verläßlichen Chef kennen gelernt und es ist kein Kampf um Kompetenzen im Sattel nötig, wenn mit solchen Lektionen die Zuständigkeiten vorab geklärt wurden.
Die ganz Alten werden auch genauso weiter gearbeitet: wie zuvor im Schritt geführt, wird jetzt geritten.
( Aber auch jungen Rössern tut das gut, wenn sie sanft aufgewärmt und gymnastiziert werden....! )
Dabei auf das korrekte Untersetzen der Hinterhand achten
und
die Handwechsel anfangs nur in großen Bögen ausführen,
also z.B. durch die ganze Bahn wechseln oder
eine übergroße Kehrtvorte reiten.
Es folgen sanfte Bögen wie z.B. einfache Schlangenlinien an den langen Seiten oder sanfter Slalom auf der Mittellinie.
Je wärmer und elastischer das Pferd wird, desto intensiver wird in Richtung Versammlung geritten: Die Hinterhand wird motiviert, stets gut unterzusetzen.
Jede Ecke wird genutzt, um das Pferd sanft mit dem inneren Schenkel nach außen tief in die Ecke zu schieben und sich dabei zu biegen.
Nun kommen auch Schlangenlinien durch die ganze Bahn dazu, anfangs nur gebogen geritten, alsbald auch wie in den Ecken mit Seitwärtsverschiebung und Biegung.
So wird das Pferd immer weicher und wir können bald zur Auflockerung immer mal wieder eine lange Seite im lockeren Trab einbauen. Das fördert den Schwung, der bei den Bögen sonst leicht verloren geht, wenn der Reiter nicht aufpaßt und immer wieder korrigiert.
(spätestens jetzt sollten wir nochmal den Sitz des Sattels prüfen)
Je nach Gesundheitszustand können jetzt Zirkel geritten werden, schön groß ausreiten, nach 1-2 Runden aus dem Zirkel wechseln und so weiter bis wir ca. 2 "Achter" geritten sind.
Ganze Bahn mit lockerem Trab wäre nun eine gute Abwechslung.
Dann geht es im Schritt auf den Mittelzirkel, nach der ersten perfekten Runde wir der Zirkel verkleinert, dabei auch gerne das erfahrene, gut ausbalancierte Pferd über 1-2 Stangen treten lassen; anschließend den Zirkel wieder vergrößern, auf die ganze Bahn gehen und locker eine Runde traben.
Ein gesundes Pferd ist nun bereit, alle Lektionen auch im Trab zu gehen bzw im Gangarten- und Geschwindigkeits-Wechsel.
Mit einem lockeren Galopp, der alsbald auch auf den Zirkel versammelter geritten werden kann, ist das Ziel eines durchlässigen, freudig mitarbeitenden Pferdes erreicht.
Noch etwas Wichtiges:
Bitte nie mehr als 3 Wiederholungen reiten, eher weniger: Aufhören, wenn es perfekt klappt, aber s.o. spätestens nach der 3. Wiederholung.
Klappt etwas nicht: Die Übungen vereinfachen, in einzelne "Bausteine" zerlegen und diese einzeln üben.
Später (in der Woche!) kann man alles wieder hintereinander probieren.
Reitet lieber weniger aber durchdacht und korrekt
und gönnt dem Pferd dann seine Ruhe,
als daß Ihr immer und immer wieder das Gleiche probt und
es doch nicht wirklich besser wird - dann muß man sich etwas ganz Neues überlegen und das in kleinen Abschnitten erarbeiten.
Und noch etwas:
Gönnt dem Pferd zwischendurch alle 2-3 Lektionen mal eine halbe Runde Entspannung, also weit ausschreitenden Schritt am langen Zügel - so könnt Ihr verschnaufen und Euch entspannen für neue Aufgaben und das Pferd auch.
Ein freudig mitarbeitendes Pferd wird es Euch danken, wenn ihr so rüchsichtsvoll seid.
Viel Erfolg!
Ist das Pferd warm und gesund und willig, dann kommt ab und an das
Muntermachertraining
das ich mir vom ehemaligen Bundestrainer Herbert Meier abgeschaut hab:
Und man glaubt es kaum, hier werden auch "Schlafmützen" so richtig munter und kernig.
Ob man hinterher noch ausreiten möchte, sollte man sich gut übrelegen, denn hernach ist das Pferd seeeehr wach!
Wir reiten hintereinander 2mal durch die ganze Bahn wechseln im Arbeitsschritt, wobei GENAU auf der Wechsellinie fleißig getrabt wird.
Ganze Bahn im Schritt, in der 2. Ecke der kurzen Seite eine fleißige (!!!) Volte (eher zu groß als zu langsam) und aus der Volte heraus für die lange Seiten antraben;
in der Ecke eine Kehrtvolte (s.o.) und bei Erreichen des Hufschlags für 1/2 Runde fleißig traben, dann fleißigen Schritt und das Ganze auf der anderen Hand wiederholen.
Durch die ganze Bahn wechslen, auf der Wechsellinie Arbeitstrab, kurze Seite Arbeitsschritt, aus der 2. Ecke der kurzen Seite angaloppieren bis zur nächsten Ecke, dort Arbeits-Schritt, durch die ganze Bahn wechslen, auf der Wechsellinie traben usw. wie oben
Wenn der Galopp nicht auf Anhieb kommt: stattdessen starken Trab verlangen. Dann nochmal neu anfangen und korrekten Galopp verlangen.
Ist die Reitbahn schön groß(60 x 20m), kann man auch nur durch die Halbe Bahn wechseln im Arbeitstrab, 1/2 lange Seite starker Trab, kurze Seite Arbeitsschritt, lange Seite Arbeitsgalopp oder versammelter Galopp.
Jetzt kommen Zirkel in allen Gangarten und mit steten Wechseln aus dem Zirkel.
Bei kleinen Reitbahnen, den Galopp Mitte der kurzen Seite beginnen und die lange Seite galoppieren, mit der kurzen Seite wieder auf den Zirkel und in X wieder in den Trab gehen.
Seid kreativ, baut es langsam auf,
aber übt keine Lektion öfter als 3mal pro Tag !
Viel Spaß mit den "lustigen" Pferden hernach...
;-))
Euer Pferd ist noch nicht so weit?
Kein Problem!
All dies kann man auch z.B. nur in verschiedenen Tempovariationen im Schritt selbst mit einen halfterführigen Fohlen oder Jungpferd üben( max 2mal für je 10 Minuten pro Tag, also morgens und abends , keineswegs hintereinander !!!) genauso wie mit einen knochen- und gelenkemäßig fitten Oldie.